Montag, 12. Dezember 2016

Update #1

Hej,

Es ist schon wieder einige Zeit vergangen und es gibt einiges zu berichten!

Zu aller Erst: Wie einige vielleicht mitbekommen haben war ich vor zwei Wochen bei meiner Familie in Deutschland. Ziemlich ungewöhnlich wenn man eigentlich für 10 Monate nicht zuhause sein wollte..
Der Grund dafür war, dass es einen Todesfall in meiner Familie gab und ich das Gefühl hatte, dass ich mich nicht richtig von der Person verabschieden gekonnt hätte, wenn ich nicht auf die Beerdigung gegangen wäre. Ich war insgesamt 4 Tage unterwegs, 2 davon waren für die Hin- und Rückreise, weil ich 9 Stunden Zug fahren musste. Auch wenn generell immer davon abgeraten wird, sein zuhause während seines Austauschjahrs zu besuchen, würde ich im Moment sagen, dass mein kurzer Trip in die Heimat mich und mein Dasein als Austauschschüler nicht groß beeinflusst hat. Ich hatte vorher die Befürchtung, dass ich nicht wieder zurück nach Schweden wollen würde und dann starkes Heimweh haben würde.
Natürlich war es ein wenig seltsam auf einmal wieder in der vertrauten Umgebung zu sein und wieder in meinem altem Bett zu schlafen, aber ich habe mich dann auch wieder auf mein Zuhause hier in Schweden gefreut.
Das Seltsamste war allerdings, dass ich in Unterhaltungen mit meiner Familie Schweden und Deutschland als Zuhause bezeichnet habe und deswegen alles ein bisschen durcheinander war.
Ich bin gut wieder hier angekommen und fühle mich noch motivierter als vorher mit meine<"n Auslandjahr weiter zu machen.

"Wie läuft's mit deinem Schwedisch?"
Einigermaßen gut. In den ersten Wochen konnte ich kaum Schwedisch und konnte mich nur auf Englisch verständigen, aber inzwischen verstehe ich schon fast alles und die Leute in der Schule sprechen nur noch Schwedisch mit mir. Trotzdem würde ich sagen, dass ich noch ziemlich viel lernen muss um flüssig über alle möglichen Themen zu sprechen, denn manchmal muss ich doch noch eine Lücke mit Englisch oder sogar Deutsch füllen. Dafür fang ich schon manchmal an auf Schwedisch zu fluchen..
Wie man vielleicht auch schon an diesem Beitrag merken kann, fängt auch schon mein Deutsch an ein wenig zu leiden. Mir fallen Wörter nicht mehr ein, ich fang aus versehen wieder mit Schwedisch an oder denke fünf Minuten darüber nach ob die Wendung die ich benutzen will überhaupt richtig ist.
Ich habe um Schwedisch zu lernen Duolingo und Babbel benutzt, dadurch dass ich bei anderen zugehört und nach Bedeutungen gefragt habe, das meiste habe ich aber gelernt beim eigentlichen Sprechen.
Einige von den Schweden hier sind auch interessiert an Deutsch. Meine Gastmutter fragt mich manchmal nach dem deutschen Wort für die Sache von der wir gerade reden und versucht es dann nachzusprechen.
Und heute in der Schule kam ein Klassenkamerad zu mir mit ein paar schwierigen deutschen Wörtern, die er im Internet gefunden hat und wollte, dass ich sie ausspreche. Meine halbe Klasse stand dann daneben wie ich 'tschechisches Streichholzschächtelchen' vorgelesen habe, bzw. es versucht habe ohne mich zu versprechen.

Außerdem fand heute der mündliche Teil der Nationalen Matheprüfung statt. Den schriftlichen Teil haben wir bereits letzte Woche, einen ganzen Schultag lang geschrieben (Wenn man die Pausen nicht mit einrechnet, waren das 4 Stunden).
Mathe auf Schwedisch.
Eigentlich ist Mathe in Schweden ziemlich einfach, weil die hier ein paar Jahre hinterherhängen und nicht auf dem gleichen Level sind wie wir, aber ich hatte große Angst davor den ganzen Stoff auf Schwedisch zu erklären. Glücklicherweise konnte ich dann die Fragen, die mir gestellt wurden, auf Englisch beantworten, was schon schwierig war und auf Schwedisch hätte ich das erst Recht nicht geschafft. Die Ergebnisse werden am Mittwoch bekannt gegeben und ich hoffe, dass die Sprachbarriere meine Note nicht negativ beeinflusst hat.

Morgen, am 13. Dezember, wir Lucia in den skandinavischen Ländern gefeiert. Lucia ist hier sehr wichtig und überall wird darüber geredet, aber dazu werde ich bald noch mehr berichten!

Hej då och vi ses snart!

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